Das Freitagsgedicht (6)

Zwang

Unsere Liebe
ja sie stank
so war sie tot
und das Blut aus ihren Wunden
nicht mehr rot
Aus unsren Mündern floss nur Galle
oh die süßen Küsse waren alle alle
Warum kann ich es nicht lassen
solch Verwestes anzufassen

Privat ...

Durch die Computerkatastrophe wurde ich nicht nur geschädigt, sondern durfte mich auch erinnern ...
Und nun muss der Autor aufpassen:
Schriebe ich " ... auch einmal neben einer schönen Frau gesessen zu haben", wäre die Aussage zu verkürzt,
schriebe ich "... ... einer nicht nur schönen Frau gesessen zu haben" ... ja, das ginge: Das ließe für alle positiven Ergänzungen Raum.
Na ja ... Welcher Mann versucht sich nicht aufzuwerten ...
Immerhin teilt mir das Bild den richtigen Platz am Rand zu ...

Kleines Tagebuch (6)

Wie geht man mit Kritik um?
Im Fall der Presse würde gelten: Nichts ist schlechter als gar nicht beachtet zu werden. Selbst der Verriss, schlecht geschrieben zu haben, lockte Leser, sich selbst zu überzeugen. Aber diese kameradschaftlichen Hinweise ... gären noch in mir. Allerdings bildet sich gegen einige bereits Widerspruch: Ascha als TATSÄCHLICHE Intrigantin darzustellen, wäre wohl m.E. nicht in eine Gesellschaft passend, in der so viele Wesen direkt in die Gedanken ihrer Mitbürger hineinsehen können ...
http://www.epidu.de/buch/rezension/2578/

Kleines Tagebuch (5)

Wie lange es noch dauert, beim Projekt "Worträume 2.0" etwas draußen anzustoßen, weiß ich nicht. Aber wenigstens kann ich nun per eigenständigem Blog etwas sortieren. (Die Zerstörung der Daten auf den Computerfestplatten hat mich noch WEB-gieriger gemacht).

Kleines Tagebuch (4)

Bin ich wirklich so ein Hamsterchen im Käfig, das wie blöd durch sein Rad rennt und nicht merkt, dass es nicht vorwärts kommt?
Oder ist unsere Vorstellung von dem Hamsterrad-Hamster einfach falsch? Es geht ihm nur darum, sich zu bewegen, seine Muskulatur fordert Training, um nicht zu verkümmern, und was der außen Zusehende für besonders unsinnig hält, ist für den Hamster Ausdruck seine Lebensfreude?
Wahrscheinlich bin ich selber schuld, wenn ich unbedingt mehr verändern will, als ich kann. Und wie wenig ich kann, sollte ich doch nun langsam gelernt haben. Oder ist diese "Lernresistenz" Zeichen ewiger Jugend?!

Kleines Tagebuch (3)

Es ist vollbracht! Die Premiere der Brandenburger Anthologie war ein Erfolg. Dass ich als Abschluss lesen durfte bzw. musste, ist nicht zur Blamage geworden. Im Gegenteil: Nach guten Einstimmungstexten waren die fast 30 Zuhörer offen für meinen "Kampf der Titanen". Ich habe besser gelesen, als der Text eigentlich war. Welche gespannte Aufmerksamkeit, erkennbare Rührung auch. Und das nach solch anstrengendem Tag. Die Apfelschorle nach dem Lesen, der Moment des Wiederkehrens ihn die Wirklichkeit, die Beobachtung, dass das auch den Zuhörern teilweise schwer fiel, des Kontrabass-Spielers bedurfte, der aus echtem eigenen Interesse dann das Buch kaufte ...

Kleines Tagebuch (2)

Noch ist nach dem Computer-Totalcrash nicht einmal das wieder hergestellt, was sich wieder herstellen lässt. (Vielleicht ist es ein Glück für mich und die Menschheit, dass manche Texte endgültig verschwunden sind?)
Schon gibt es Grund für Lampenfieber. Zum einen steht morgen die erste Mitgliederversammlung "meines" Kulturwerks Brandenburgischer Schriftsteller, bei der eine echte Rechenschaftslegung auf dem Programm steht, bevor. Zum anderen gibt es die Buchpremiere der Anthologie "www.wir.wahren.worte.de" und die meisten Mitautoren werden mich zum ersten Mal als "Slov ant Gali" sehen ...

worträume 2.0

Eigentlich sollte ich in absehbarer Zeit Gedichte zusammentragen, die einen neuen Lyrikband füllen sollten. Nun mag zwar "worträume" von der Buchgestaltung noch entwicklungsbedürftig sein, die Idee aber halte ich für tragfähig. Also wenn ich beginne, mich selbst anzupreisen (pfui ...), warum nicht zuerst bei dem Verlag, der mich schon beim ersten Band ertragen hatte, und warum nicht mit dem gleichen Konzept, sodass der Titel schlicht "worträume 2.0" lauten könnte?
Als Titel eines Lyrikprogramms wäre es wahrscheinlich tragfähig ... oder?

Das Freitagsgedicht (5)

wir beide stehn vorm himmlischen tor
nur du stehst dahinter
und ich steh davor
 
oder ist es vielleicht eher umgekehrt
und dir wird zu mir der zugang verwehrt
 
wie richtig wir eine sache verstehen
hängt ab vom punkt
von dem aus wir sie sehen
 
vielleicht ist das tor das im sonnenschein blitzt
der zugang zum ort
wo der teufel sitzt
 
und bin das nun ich oder bist es du
erfahren wir erst
ist das tor nicht mehr zu

Das habe ICH aus der Diskussion beim FAK entnommen. Also alle Wortspiele um das oder den Tor wurden im Sinne der Konzentration auf die allgemeine faustische Verunsicherung entsorgt. Aber ... KD war der Meinung, es müsse am Schluss "ist das tor ENDLICH zu" heißen. M.E. erlaubt der Rest des Gedichts einen solchen Vers nicht ...